Guten Morgen liebe Schüler oder soll das lieber Guten Morgen liebe Schüler: innen heißen?
Jede:r erinnert sich mehr oder weniger gern an diese guten Morgen Begrüßung in der Schule. Ein Ort, der uns auf unser Leben vorbereitet, indem niemand ausgegrenzt werden soll, egal welche Hautfarbe, Herkunft oder sexuelle Orientierung. Aber findet diese Ausgrenzung bezüglich der sexuellen Orientierung doch nicht statt, wenn die Lehrkraft andauernd guten Morgen Schüler sagt?
Laut Duden ist das Wort ,,Schüler‘‘ ein maskulines Substantiv. Wenn man auf der Seite weiter nach unten scrollt, findet man eine Anmerkung, dass dieses Wort in manchen Situationen aber auch für alle Geschlechter verwendet werden kann.
Wann sind dann diese Situationen und ist es dann nicht einfacher gleich zu Gendern? Einige würden jetzt anfangen die Sinnhaftigkeit anzuzweifeln. Sie werden sich vermutlich fragen: ,,bringts das?“ oder ist das Genderfu**, der die deutsche Sprache negativ beeinflusst?
Sprachen verändert sich und dass ist meiner Meinung auch gut so. Es zeigt, dass eine Sprache lebt und nicht tot ist, wie z.B. die Schriftsprache Latein. Im vergangenen Jahr wurden rund 1000 weitere Begriffe zum Thema Corona erfunden. Klopapierhysterie, Balkonklatsch und Knuffelkontakt sind drei gute Beispiele. Wer hätte gedacht, dass wir uns mal ums Klopapier streiten werden. Aber zurück zur Eingangsfrage. Ich bin der Meinung, dass durch diese fünf weiteren Schriftzeichnen viel positiv verändert werden kann. Es zeigt auf, dass in einer Gesellschaft Frauen und Personen, die der LGTBQ+ Community angehören weniger diskriminiert werden.
Apropos wenn wir schon beim Thema sind. Gendern bei Berufen. Ein klassisches Beispiel: die medizinischen und pflege Berufe. Es gerät gerne mal in Vergessenheit, dass auch Männer Krankenpfleger und Frauen auch Ärztinnen sind. Warum denken wir immer an einen Arzt, der eine Lesebrille trägt, weiße Haare hat und Mitte fünfzig ist und an eine junge Krankenschwester. Durch diese fünf weiteren Schriftzeichnen wird deutlich gemacht, dass alle Geschlechter in diesen Berufen vertreten sind.
Auch wenn sich weiterhin viele Menschen weigern werden zu gendern und dies eher als Einschränkung und Kontrolle empfinden, kann ich diesen Personen versichern, dass ihnen nichts weggenommen wird. Niemand muss Angst haben etwas zu verlieren. Es benötigt fünf weitere Schriftzeichnen, mehr aber nicht.
Also ,,High Five‘‘ und spart lieber an anderen Ecken, z. B. beim Thema Plastikkonsum.